Douglas Dare: »Whelm«
Ein Triptychon. Zur Linken: Thom Yorke in exaltiertem Tanz (Pre-Hipster). Mittig: Antony Hegarty in extravaganter Schönheit. Von dort wandert der Blick weiter auf einen in sich versunkenen James Blake im rechten Teil des Bildes. Dabei gilt: pars pro toto. Wie meinen? Keine Chance zur Beeindruckung mit Namedropping und Verbildlichung? Es...
Elephant: »Sky Swimming«
Amelia Rivas und Christian Pinchbeck teilen die selbe Liebesgeschichte. Diese wird auf dem Debüt ›Sky Swimming‹ mit 12 Songs erzählt. Kein Hollywood-Happy-End, sondern ›Blue Valentine‹. Von allen blauen Bildern, die sich auf dem Album des Londoner Duos ansammeln abgesehen, ist es ein Gefühl, ein Lernen, ein Mitnehmen. »Einmal Blue zum Nachdenken, bitte.« Von pastellzartem...
Kyoka: »IS (Is Superpowered)«
›IS (Is Superpowered)‹ zu hören ist ein bisschen so, wie an einer Batterie zu lecken. Dieses Elektrisierungsmoment, wenn der Funke direkt in den Körper zu springen scheint, blitzschnell durch die Nervenbahnen rast – so als würden alle Moleküle neu programmiert –, um dann im Bruchteil einer Sekunde aus sämtlichen Poren...
Kreidler: »ABC«
Auditory space has no point of favored focus. It’s a sphere without fixed boundaries, space made by the thing itself, not space containing the thing. It’s not pictorial space, boxed in, but dynamic, always in flux, creating its own dimensions moment by moment. — Herbert Marshall McLuhan Seit...
Håkon Stene: »Lush Laments for Lazy Mammal«
Expect the unexpected, so könnte die Labelphilosphie von Hubro lauten. Diesem verschrobenen norwegischen Kleinod, das im Schlagschatten einer – bekanntermaßen – äußerst vitalen Musikszene eine Wahnsinnsplatte nach der anderen veröffentlicht. Eine grundsätzliche Unvoreingenommenheit und der Hang zum Experiment gehören im kühlen Norden von Hause aus zum guten Ton. Wie fruchtbar...
Kelis: »Food«
This is the real thing, the real thing about us, welcome to the world. – Kelis Rogers Endlich. Kelis war Teil der Jugend, Teil des damaligen R&B und Hip Hop – Wahnsinns. Ohne Frage Clubhits, aber irgendwie dann doch nicht das Ding für die Ewigkeit. Gespannt wie bei...
Eels: »The Cautionary Tales Of Mark Oliver Everett«
Es scheint, als ob Mark Oliver Everett gar nicht anders könnte, als sich erzählend zu verschwenden. Seine nun schon fast 20 Jahre überspannende Narration war und ist die der manischen Selbstobservation – kein Wunder, hält man sich die einst in seiner Autobiografie ›Things The Grandchildren Should Know‹ schriftlich festgehaltenen Erlebnisse...
Downliners Sekt: »Silent Ascent«
Tatsächlich gibt es keine Wahrnehmung, die nicht mit Erinnerung gesättigt ist. […] Meistens verdrängen diese Erinnerungen unsere eigentlichen Wahrnehmungen, und es bleiben uns von diesen nur noch Andeutungen zurück. — Henri Bergson Knacks. Bild eines Beats. Affizierte Nervenbahn. Kitzel. Rhytmisierter Blutstrom — somatisches Zentrifuge-Werden. Serotoninmoment. Leiser Aufstieg,...
Lufth: »Distanz und Nähe«
Der Knacks ist weder äußerlich noch innerlich, er ereignet sich an der Grenze, unmerklich, unkörperlich, ideell. Deshalb unterhält er mit dem, was drinnen oder draußen geschieht, vielfältige Beziehungen, die sich überlagern und überschneiden, und die er sprunghaft miteinander verbindet. — Gilles Deleuze Eigentlich hätte diesem Text auch das...
Teebs: »Estara«
Das Offenkundigste, Unmittelbarste ist, daß eine solche […] nicht pulsierte Zeit eine Dauer ist, sie ist eine vom Takt befreite Zeit, sei der Takt nun regelmäßig oder unregelmäßig, einfach oder komplex. — Gilles Deleuze Man muss es ihm neidlos zugestehen. Flying Lotus – das Brain in Brainfeeder –...